Warum funktionieren Neujahrsvorsätze oft nicht?
Was sind überhaupt gute Vorsätze? Und wie lassen sich gute Vorsätze einhalten – dieses Jahr wenigstens?
Experten sind sich uneins, aber die Tradition, sich etwas für das neue Jahr vorzunehmen und sich „zu bessern“ scheint sehr alt zu sein. Vermutlich hat die Religion (ungeachtet der Ausrichtung) einen Einfluss. Schon vor rund 4000 Jahren sollen die Menschen im alten Babylonien den Göttern versprochen haben, Schulden zu begleichen.
Religionen aller Art haben das Zusammenleben seit Jahrhunderten geprägt und geben vor, wie sich ein guter Mensch verhalten sollte. Weil wir aber nun einmal „nur“ Menschen sind, scheitern wir hin und wieder daran. Das neue Jahr bietet die ideale Gelegenheit für einen frischen Start. Und da sind die guten Vorsätze nicht weit.
Anfang und Ende
Mit guten Vorsätzen wollen wir uns einem Ideal annähern. Wir wollen gesünder, fitter, aktiver sein. Ziele, die ihre Berechtigung haben und zugleich gesellschaftlich gefeiert sind. Doch diese Idealbilder bieten auch Gefahrenpotenzial, nämlich dann, wenn wir zu viel (auf einmal) wollen. Motivation ist wichtig und gut, wir dürfen nur nicht in die Perfektion abrutschen. Denn dann wird aus dem gut gemeinten Vorsatz eine Bürde, die schwer auf der Seele lastet.
Interessant: Die Geschichte zeigt, dass gute Vorsätze nicht nur zu Beginn des neuen Jahres Hochkonjunktur haben. Wann immer ein Zeitabschnitt ende oder ein Wechsel anstehe, so folgern Experten, würden die Menschen dazu neigen, sich für die ungewisse Zukunft etwas zu wünschen.
So klappt es mit den guten Vorsätzen
Laut Statista halten nur 27% der Befragten ihre Vorsätze länger als zwei Monate durch, insgesamt 36% halten diese sogar nur zwischen einem Tag bis hin zu einem Monat. Deshalb...
Konkret statt schwammig.
Nehmen Sie sich nur ein oder zwei Ziele vor und formulieren Sie diese realistisch und klar. Also statt "Ich esse mehr Obst." - "Ich esse jeden Tag einen Apfel."
Unser Tipp: Verschenken Sie einen Anreiz für persönliche Vorsätze und unterstützen Sie beispielsweise den Wunsch nach einer gesunden Ernährung.
Wenig statt viel.
Setzen Sie sich Zwischenziele und unterteilen Sie Ihr Vorhaben in Etappen. So haben Sie immer ein greifbares Ziel vor Augen, auf das Sie hinarbeiten können, ohne überfordert zu sein.
Wer schreibt bleibt dran.
Halten Sie Ihre Vorsätze schriftlich fest. Das funktioniert am besten mit To-Do-Listen, denn so sehen Sie Ihre Fortschritte und bleiben motiviert. So kann beispielsweise ein Post-It am Kühlschrank an die Vorsätze erinnern.
Gemeinsam statt einsam.
Suchen Sie sich Verbündete und motivieren Sie sich gegenseitig. Machen Sie sich feste Zeiten aus und überwinden Sie zusammen den inneren Schweinehund.
Motivation durch Selbstbelohnung.
Belohnen Sie sich selber und gönnen Sie sich zu Beginn oder als Erfolg für eine Etappe eine kleine Belohnung, die Ihnen Spaß macht.
Was sonst noch wichtig für den Erfolg ist:
- Legen Sie am besten direkt mit der Umsetzung Ihre Vorsätze los, denn wer zu lange wartet, verliert den Antrieb und fängt gar nicht erst an.
- Halten Sie Ihre Neujahrsvorsätze mindestens 21 Tage durch. Nach dieser Zeit haben sich Körper und Psyche meist an die neuen Umstände gewohnt und Ihr neues Verhalten ist bereits zur Routine geworden.
- Planen Sie Probleme mit ein und überlegen Sie, welche Lösungsansätze Ihnen helfen können, schwierigen Situationen zu überwinden, damit der Vorsatz nicht scheitert.
(Quellen: https://praxistipps.focus.de/neujahrsvorsaetze-einhalten-die-besten-tipps_116164, https://www.blick.ch/life/gesundheit/diese-strategie-hilft-wirklich-10-tipps-wie-sie-neujahres-vorsaetze-einhalten-id5960845.html, https://de.statista.com/infografik/20354/zeitraum-den-die-befragten-ihre-guten-vorsaetze-einhalten/, https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/01/gute-vorsaetze-die-geschichte-eines-alten-brauchs)
