Wer war der Nikolaus?
Der heilige Nikolaus bzw. Bischof Nikolaus von Myra lebte im 4. Jahrhundert auf im Gebiet der heutigen Türkei und ist einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen der katholischen und orthodoxen Kirche. Der 6. Dezember gilt als sein Todestag, weshalb wir ihn an diesem Tag besonders ehren. Er ist vor allem für seine Barmherzigkeit und Großzügigkeit bekannt, die aus zahlreichen Überlieferungen und Legenden hervorgeht. So soll er beispielsweise nach Gefangennahme während der Christenverfolgung sein gesamtes Erbe unter den Armen aufgeteilt haben. Eine andere Legende besagt, er sei Schiffsleuten im Sturm als Mann mit übernatürlichen Fähigkeiten erschienen und habe diese in Sicherheit geführt, weshalb er bis heute als Patron der Seefahrer gilt.
Warum schenken wir zum Nikolaus?
Die Tradition des Nikolausgeschenkes geht aus folgender Legende hervor: Ein armer Mann kann das Geld für die Hochzeiten seiner drei Töchter nicht aufbringen und will diese deshalb in die Prostitution schicken. Nikolaus erfährt davon und wirft nachts heimlich Gold in den Schornstein der Mädchen, welches sie am nächsten Morgen finden. Mit dieser Tat rettet er sie vor ihrem Schicksal und gilt seitdem als barmherziger Schenker.
Im Mittelalter entwickelte sich nach diesem Vorbild die Tradition, Kinder und Arme am 6. Dezember zu beschenken. Um 1535 kam es jedoch, vor allem mit der Reformation durch Martin Luther, für Protestanten zu großen Veränderungen. Heilige wurden nicht mehr verehrt und damit wurde auch die Bescherung am 06.12. gestrichen. Geschenke wurden nun am 24. von Christkind bzw. „Heiligem Christ“ gebracht. Nach und nach setzte sich dieser Brauch auch bei den Katholiken durch und wirkt bis heute nach. Zum Nikolaus gibt es nur Kleinigkeiten, die schonmal einen Vorgeschmack auf die große Bescherung an Heiligabend geben.
Nikolaustag in der heutigen Zeit
Die Person des Nikolaus inspirierte den amerikanischen Santa Claus, der klassisch in rot-weißem Anzug, mit Mütze und Vollbart dargestellt wird und so auch auf deutschen Weihnachtsmärkten zu finden ist, wo er mit den Kindern redet und diese beschenkt.
Andere beliebte Traditionen sind das Putzen und herausstellen der Schuhe am Vorabend, das Aufhängen von Socken am Kamin oder das Herausstellen eines Tellers. Manchmal werden auch Kekse und Milch für den Nikolaus bereitgestellt. Das traditionelle Kinderlied „Lasst und froh und munter sein“ wird in vielen Familien am Vorabend gesunden.
Wer nicht mehr ganz textsicher ist, kann hier noch einmal lauschen:
Schon gewusst? Die beliebtesten Nikolausgeschenke für Kinder sind Bücher, Spielwaren, Schokonikoläuse und andere Süßwahren, für die durchschnittlich 26 € ausgegeben werden. Für den Partner müssen 21€ reichen, die häufig für Blumen ausgegeben werden. Obwohl nur knapp ein Drittel der Befragten Konsumenten angibt, für diesen Tag Ausgaben zu planen und der Nikolaustag als Geschenktag an Bedeutung verliert, ist die Vorweihnachtszeit nach wie vor die umsatzstärkste Zeit für den Einzelhandel. (So geht es aus einer Umfarge des Instituts für Handelsforschung im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland vom Dezember 2019 hervor.)
Wunschzettel an den Nikolaus schicken
Bescheren Sie Kindern einen besonders magischen Nikolaustag und schreiben Sie gemeinsam einen Brief an den Nikolaus. Vom 5. bis 24. Dezember wird im Nikolaus-Postamt im saarländischen St. Nikolaus jeder Brief von ehrenamtlichen Helfern persönlich beantwortet. Die Kleinen können ihren Brief an folgende Adresse schicken: An den Nikolaus - Nikolausplatz - 66352 St. Nikolaus
(Quellen: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.warum-feiern-wir-nikolaus-mhsd.23c8a21a-bb00-4a89-83d0-43e2211bb2fb.html, https://www.ndr.de/geschichte/Warum-feiern-wir-Nikolaus-und-wer-war-der-Heilige-wirklich,nikolaus234.html, https://www.zeit.de/news/2019-12/03/nikolaus-bringt-geschenke-fuer-hunderte-millionen-euro)