Komplimente in der Arbeitswelt
… sind leider immer noch unterschätzt. Dabei ist die Kraft von Komplimenten enorm. Nicht nur, weil sie das grundlegendende menschliche Bedürfnis nach Anerkennung befriedigen. Auch deshalb, weil sie das Selbstwertgefühl stärken und uns anregen. Bekommen wir ein Kompliment, schüttet der Körper reichlich Glückshormone aus. Zugleich stärkt dieser Vorgang die Bindung untereinander.
Serotonin, Dopamin, Oxytocin: Diese Stoffe sorgen dafür, dass wir glücklich sind und zugleich die Person, die uns lobt, in einem positiven Licht sehen. Das leuchtet ein. Von wem wir uns (und unsere Arbeit) wertgeschätzt fühlen, dem fühlen wir uns automatisch mehr verbunden. Und an einem Arbeitsplatz, der eine solche wertschätzende Kultur fördert, bringen wir uns gern ein.
Warum wird (oft) nicht häufiger gelobt?
In vielen Branchen und Regionen wird oft noch nach dem Grundsatz „Keine Kritik ist Lob genug“ agiert. Diese Sichtweise ist nicht nur veraltet, sondern toxisch. Denn was am Ende bleibt, ist das: Nur wenn etwas danebengeht – was selbst den erfahrensten Mitarbeitern passiert – bekommen wir Feedback. Und schlechtes noch dazu. Das bleibt hängen und schon ist die Assoziation, die wir mit Vorgesetzten bzw. Kollegen haben eine negative.
Man muss kein Genie sein, um zu ahnen, was das bedeutet. Von diesem Punkt aus wird die Arbeit (oder vielmehr das Unternehmen, für das wir arbeiten) negativ verknüpft. Die Folgen: Wir geraten mehr und mehr unter Druck, die Motivation bleibt auf der Strecke und wir haben immer weniger Elan, uns kreativ einzubringen. Im schlimmsten Falle legt sich diese Atmosphäre auf die Gesundheit und wir leiden, physisch wie mental.
Interessant: Komplimente sind zwar Teil der Alltagskultur. Allerdings geht jeder Kulturkreis anders mit ihnen um. Manche sind freigiebiger, andere verteilen sie eher sparsam. In Deutschland und Skandinavien werden sie seltener verteilt und daher fast als Auszeichnung verstanden. In anderen Ländern (wie z. B. den USA) regnet es weitaus öfter Lob, wo es mitunter einen floskelhaften Charakter hat.
Was sind gute Komplimente?
Ein Kompliment ist Balsam für die Seele. Umso mehr, wenn es nicht nur auf Oberflächlichkeiten abzielt – wobei ein Kompliment für das Äußere, also unsere Erscheinung auch mal schön ist. Dennoch sind die Komplimente, die uns am meisten freuen und das Selbstbewusstsein stärken, jene, die Aspekte unserer Persönlichkeit ansprechen. Also Charaktereigenschaften, Handlungen oder Entscheidungen, die wir getroffen haben.
Gute Komplimente …
- sind ehrlich.
- enthalten keine Vergleiche, versteckte Kritik, Aufforderungen oder Einschränkungen – denn das übt Druck aus.
- können auch nonverbal sein (beispielsweise ein Lächeln oder Schulterklopfen).
Was passiert, wenn wir im Job gelobt werden?
Eine gute Kritik treibt uns an. Zugleich versichert sie uns, dass wir richtig liegen. Ganz gleich ob es um eine Entscheidung, ein generelles Vorgehen oder die Einstellung zu Themen geht. Lob ist nicht nur Motivation, sondern auch Feedback. Das klingt simpel, ist aber entscheidend. Angestellten ein Kompliment zu machen, ist gleichsam eine Orientierungshilfe. Besonders wenn Kollegen neu in einem Team sind.
Komplimente für die geleistete Arbeit verdeutlichen, dass der Beitrag, den man als Teil des Kollegiums leistet, gesehen wird. Nicht nur das. Es ist eine Bestätigung. Und die sollte nie zu kurz kommen. Entsteht erst einmal das Gefühl, unbedeutend zu sein oder dass die persönliche Leistung als selbstverständlich betrachtet wird, distanzieren wir uns. Diese Kluft lässt sich nur schwer überbrücken, wenn sie einmal da ist. Erfahren Menschen jedoch Wertschätzung, sind sie bereit, sich mit ihrer Energie und ihren Fähigkeiten einzubringen – auch in schwierigen Zeiten.
So loben Sie Kollegen und Angestellte richtig:
- Aufrichtigkeit: Wahre Anerkennung muss ehrlich sein, um authentisch beim Gegenüber anzukommen. Übertreibungen, Schmeicheleien etc. erzielen nicht denselben Effekt wie ein aufrichtiges Lob.
- Auf den Punkt: Ein pauschales „Gute Arbeit“ ist zu allgemein. Wenn Sie ein Kompliment aussprechen, warten Sie nicht zu lange und seien Sie konkret. Beziehen Sie sich explizit auf Situationen bzw. Aufgaben. Diese Details sind wichtig. Nur so versteht Ihr Gegenüber, warum es ein Lob von Ihnen bekommt.
- Fokus: Bei einem Kompliment zählt nur die angesprochene Person. In einem Nebensatz andere Mitglieder des Teams oder gar sich selbst einzubeziehen, ist ein No-Go. So verliert das Lob an Bedeutung. Verzichten Sie auch auf versteckte Kritik – es gibt einen Zeitpunkt für Komplimente und einen anderen für Verbesserungsvorschläge.
Wie kann ich meine Mitarbeiter noch motivieren?
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, so heißt es. Und auch wenn Arbeitsbeziehungen nicht gleich Freundschaften sind, bleibt im Kern die Freude über eine unerwartete Überraschung dieselbe. Mitarbeitergeschenke, beispielsweise zu großen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern, sorgen immer für gute Stimmung. Ähnlich beliebt sind Ausflüge (sog. „Team-Events“) und Feste wie Weihnachtsfeiern.
Wichtig ist, dass Sie bei aller Liebe zur Arbeit auch einen Raum schaffen, in dem es mal nicht um die Belange der Firma geht. Gerade bei Unternehmungen soll es um die Menschen gehen. Andernfalls wird der Team-Ausflug schnell zum erweiterten Meeting und dann bleibt das Gemeinschaftsgefühl genauso auf der Strecke wie die erhoffte lockere Atmosphäre.
Wie wir sie unterstützen
Wir können vielleicht nicht bei einer ansprechenden Raumgestaltung helfen oder dafür sorgen, dass die Technik im Büro immer reibungslos ihren Dienst tut, aber dafür liefern wir auf Wunsch leckeres Obst für Ihr Team. Frisch, vitaminreich und gesund! Kleine wie große Aufmerksamkeiten haben wir auch in petto – egal ob sie Kollegen im Home Office überraschen möchten oder für die Kollegen vor Ort Präsente suchen.
(Quellen: https://www.haufe.de/personal/neues-lernen/komplimente-im-betrieblichen-kontext_589614_561992.html, https://www.karriere.at/c/a/komplimente-fuer-kollegen, https://persoblogger.de/2023/03/01/lob-und-komplimente-im-job-7-tipps-fuer-fuehrungskraefte, https://www.barmer.de/firmenkunden/gesund-arbeiten/gesundheit-im-beruf/arbeitsmotivation-1056836)
